Fragebögen im Basis-Paket
Das Basis-Paket enthält Screening-Verfahren zur Gesundheit des Patienten (HEALTH-49, ICD-10-Symptom-Rating ISR-R mit 11 Skalen), Fragebögen zur Persönlichkeit des Patienten (Big Five Personality Inventory BFI-10, BFI-S, OPEN-NEO), einen Fragebogen zur Evaluation von Psychotherapieverläufen (FEP-2) sowie einige Fragenbögen zum Praxis-QM (QM-MED, QM-PSY, QM-HP). Die Fragebögen sind lizenzfrei. Mit dem Basis-Paket nutzen Sie die Funktionalität von ATEMPO.
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Die Hamburger Module zur Erfassung allgemeiner Aspekte psychosozialer Gesundheit für die therapeutische Praxis (HEALTH-49) sind ein Selbstbeurteilungsinstrument zur multidimensionalen Erfassung psychosozialer Gesundheit.
Der HEALTH-49 berücksichtigt psychosoziale Aspekte in Therapieplanung und Diagnostik sowie in der Qualitätssicherung und Evaluation psychotherapeutischer wie auch medizinischer Behandlungen im Allgemeinen. Auswertung und Interpretation sind zugleich umfassend und ökonomisch.
Der HEALTH-49 erfasst mit sechs inhaltlich eigenständigen Modulen die folgenden Bereiche:
- A: Psychische und somatoforme Beschwerden (SOM, DEP, PHO + Gesamtwert)
- B: Psychisches Wohlbefinden (PSB)
- C: Interaktionelle Schwierigkeiten (INT)
- D: Selbstwirksamkeit (SELB)
- E: Aktivität und Partizipation (A&P)
- F: Soziale Unterstützung / Soziale Belastung (SOZU, SOZB)
Der Fragebogen erweist sich als praktikables Instrument. Die dimensionale Struktur und die relative Eigenständigkeit der entwickelten Module lassen sich faktorenanalytisch gut bestätigen. Die einzelnen Skalen zeichnen sich durch hohe Zuverlässigkeit, zufriedenstellende Validität und sehr gute Veränderungssensitivität aus. Die mittlere Bearbeitungsdauer für den Gesamtfragebogen HEALTH-49 beträgt nach bisherigen Erfahrungswerten ca. 15 Minuten. Hinzu kommt Zeit zur Interpretation.
Die psychometrische Überprüfung des HEALTH-49 an 5.630 Patienten aus 806 Hausarztpraxen und 1548 aus 11 Rehabilitationsfachkliniken für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie belegt die hohe Reliabilität (interne Konsistenz und Trennschärfe) der Skalen. Die Untersuchungen geben zudem zahlreiche Hinweise auf die Validität des Fragebogens, weitergehende Studien zur Güte des Instrumentariums sind derzeit in Arbeit.
Bisherige Auswertung: Zur vereinfachten Auswertung werden die Scores der Skalen in Bezug auf ihren jeweiligen Cut-off-Wert ausgeschrieben. Die Scores werden in vier Normtabellen (Hausarztpatienten (Gesamtstichprobe), Hausarztpatienten (Teilstichprobe Gesunde), Hausarztpatienten (Teilstichprobe Kranke) und Stationäre Psychotherapiepatienten) dargestellt, die über ein Drop-down-Menü auswählbar sind. Somit kann die Interpretation in verschiedenen Kontexten erfolgen. In den Normtabellen sind die Cut-off-Werte mit horizontalen roten Linien eingezeichnet. Unterschreitet der Score den Cut-off einer Skala, so ist er grün hinterlegt, bei Überschreitung des Cut-offs rot. Abschließend sind die Antworten des Patienten zum Fragebogen dokumentiert.
In der ATEMPO Administration fordern Sie die Profilauswertung (PDF) für Ihre Patienten an, die Sie für Ihre Patientenakte speichern bzw. ausdrucken können. Darüber haben Sie die Möglichkeit eines Excel-Exports der Befragungsdaten.
Literaturempfehlung:
Der Fragebogen zur Evaluation von Psychotherapieverläufen (FEP) misst vier Dimensionen therapeutischer Outcomes (Wohlbefinden, Symptombelastung, Inkongruenz und interpersonelle Probleme) mit 40 Fragen.
Der FEP wird für Qualitätssicherungsmaßnahmen und das kontinuierliche Monitoring von Veränderungen bei psychotherapeutischen wie psychiatrischen Interventionen verwendet. Er ist ein Messinstrument zur kontinuierlichen Messung des therapeutischen Fortschrittes. Da der FEP häufig erhoben wird, ist er kurz, erfasst aber trotzdem ein breites Spektrum relevanter Aspekte und ist veränderungssensitiv.
Die bisherigen Untersuchungen zeigen, dass der FEP durch seine breite theoretische Fundierung mehrere zentrale Dimensionen psychotherapeutischer Veränderungen erfassen kann. Seine unterschiedlichen Komponenten psychischer Gesundheit bzw. psychischer Belastungen sind empirisch von einander abgrenzbar und die gleichzeitig angestrebte geringere Itemzahl als die Summe der verschiedenen Instrumente für die einzelnen Konzepte ermöglicht eine zeitsparende Erhebung des Status und Interpretation zu verschiedenen Zeitpunkten im Therapieverlauf. Sowohl eine Erfassung der einzelnen Symptombereiche, wie auch die Messung eines allgemeinen Faktors der psychischen Befindlichkeit (begründet durch die hohen mittleren Korrelationen der Dimensionen) sind möglich.
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Literaturempfehlung:
Das Persönlichkeitsstörungs-Screening – Kurzform (PSS-K) basiert auf dem kategorialen Klassifikationsmodell von Persönlichkeitsstörungen. Es ist ein deutschsprachiges, kurzes, schnell durchzuführendes, und sensitives Screening-Instrument.
Nach DSM-IV oder ICD-10 müssen vor der Spezifizierung der Diagnose einer Persönlichkeitsstörung zuerst die allgemeinen Kriterien für das Vorliegen einer Persönlichkeitsstörung erfüllt sein. Das PSS-K kann im ersten Schritt der 2-stufigen Diagnostik anzeigen, ob genügend Evidenz für das Vorliegen einer Persönlichkeitsstörung vorhanden ist. Im zweiten Schritt werden mithilfe eines strukturierten Interviews oder weiterer Fragebögen die Verdachtsdiagnose verifiziert und gegebenenfalls spezifiziert.
Da sehr umfangreiche, zeitlich aufwändige oder in ihrer Anwendung gut geschultes Personal verlangende Interviewverfahren, die sehr zeit- und kostenintensiv sind, erst bei genügender Evidenz im zweiten Schritt zur Anwedung kommen, optimiert dieses Vorgehen die klinische Standarddiagnostik.
Das PSS-K erweist sich als reliabel und valide. Es zeichnet sich dadurch aus, dass mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit (Sensitivität = 0,93) alle potentiell an einer Persönlichkeitsstörung erkrankten Personen erkannt werden. Die Sensitivität des PSS-K ist im Vergleich zu bestehenden Screening-Fragebögen am höchsten; die Spezifität (Spezifität = 0,44) liegt im mittleren Bereich. Der positive prädiktive Wert und der negative prädiktive Wert des PSS-K sind im Vergleich mit den stark schwankenden Kennwerten aller Screening-Verfahren zufriedenstellend. Die Zielsetzung der Maximierung der Sensitivität bei gleichzeitig akzeptabler Spezifität ist erreicht.
Das PSS-K basiert auf einem Fragebogen zur dimensionalen Diagnostik von Persönlichkeitsstilen und -störungen, dem Persönlichkeitsselbstportrait (PSP), entwickelt von Oldham und Morris. Aus der deutschen Übersetzung des PSP wurde an der Poliklinischen Psychotherapieambulanz der Universität Osnabrück das Persönlichkeitsstörungs-Screening (PSS) entwickelt. Mit der Zielsetzung ein möglichst kurzes Instrument zu entwickeln, wurde das PSS auf eine Kurzform mit 8 Items (PSS-K) reduziert. Ausgewählt wurden die Items mit der höchsten Effektstärke, die am besten zwischen dem Vorliegen mindestens einer versus keiner Persönlichkeitsstörung, diagnostiziert nach dem SKID-II, differenzieren.
Die verbleibenden Items repräsentieren die Skalen:
- dependent (PSS-K1)
- histrionisch (PSS-K2)
- borderline (PSS-K3)
- paranoid (PSS-K4)
- schizoid (PSS-K5)
- schizotypisch (PSS-K6)
- zwanghaft (PSS-K7)
- antisozial (PSS-K8)
Auswertung: Die Itemwerte der Antwortmöglichkeiten werden zum PSS-K-Gesamtwert aufsummiert.
Interpretation: Laut Receiver Operating Characteristic (ROC)-Analyse wird bei einem Cut-off-Wert von >4 in 93?% der Fälle das Vorliegen mindestens einer Persönlichkeitsstörung richtig erkannt. Eine Antwort von Nein entspricht einem Itemwert von 0, Vielleicht 1 und Ja 2.
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Literaturempfehlung:
Die Generalizied Anxiety Disorder Scale-7 (GAD-7) ist ein Kurzinstrument zur Erfassung der Generalisierten Angststörung.
Sie hat bei geringem Bearbeitungsaufwand hohe diagnostische Aussagekraft und kann zur Diagnostik, Screening und Messung des Schweregrades sowie zur Verlaufsmessung der Generalisierten Angststörung verwendet werden.
Der GAD-7 wurde 2006 als validierte Skala zur Messung der Generalisierten Angststörung in den PHQ-D integriert. Die deutsche Version des GAD-7 wurde auf Grundlage der amerikanischen Originalversion erstellt.
Hinsichtlich Durchführung und Auswertung ist die GAD-7-Skala standardisiert und kann als objektiv gelten. Die Interne Konsistenz des GAD-7 beträgt Cronbach’s ? = .89 - .92, die Retest-Reliabilität r = .83. Die deutsche Version des GAD-7 wurde von Löwe et al. (2008) an einer repräsentativen Stichprobe der deutschen Allgemeinbevölkerung validiert (Cronbach’s ? = .89). Die Validität konnte bisher sowohl im klinischen als auch im nicht-klinischen Setting nachgewiesen werden.
Die 7 Items des GAD-7 fragen die wichtigsten diagnostischen Kriterien der Generalisierten Angststörung nach den DSM-IV- und ICD-10-Kriterien ab. Alle Items werden jeweils für den Zeitraum der letzten zwei Wochen beantwortet und auf einer 4-stufigen Antwortskala bewertet.
Der Selbstbeurteilungsfragenbogen wurde zur Anwendung in der klinischen Routine und Forschung entwickelt.
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Der Helping Alliance Questionaire (HAQ) von Bassler besteht aus zwölf Fragen zu therapeutischer Beziehung und Prozessvariablen und kann sowohl vom Patienten als auch vom Therapeuten beantwortet werden. Analysen des HAQ (patientenseitige Einschätzung) ergaben Hinweise auf zwei immanente Faktoren: "therapeutische Beziehungszufriedenheit" und "Zufriedenheit mit dem therapeutischen Ergebnis".
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Der Patient Health Questionnaire (PHQ-D) Gesundheitsfragebogen für Patienten ist ein Screeninginstrument, das in Kombination mit dem ärztlichen Gespräch eine valide und zeitökonomische Diagnostik der häufigsten psychischen Störungen ermöglicht. Es wurde zur Verbesserung der Erkennung, Diagnostik und Therapie psychischer Störungen innerhalb und außerhalb der Primärmedizin entwickelt.
Der PHQ-D misst folgende Bereiche:
- Somatoforme Störungen
- Depressive Störungen (Major Depression und andere depressive Störungen)
- Angststörungen (Panikstörung und andere Angststörungen)
- Essstörungen (Bulimia nervosa und „Binge-Eating“-Störung)
- Alkoholmissbrauch
Ergänzend zur kategorialen Diagnostik von psychischen Störungen können Schweregrade für Depressivität (PHQ-9) und somatische Symptome (PHQ-15) gebildet werden (kontinuierliche Diagnostik).
Es liegen mehrere Validierungsstudien zum PHQ-D vor, welche die diagnostischen Eigenschaften des Instrumentes belegen.
Der PHQ-D kann als psychodiagnostisches Instrument in der klinischen Praxis und im Rahmen von Forschungsfragestellungen eingesetzt werden.
Es hat sich als effizient erwiesen, allen Patienten den Fragebogen beim Eintreffen in die Praxis bzw. Klinik auszuhändigen und während der Wartezeit ausfüllen zu lassen.
Da der Fragebogen schnell ausgewertet ist, können die diagnostischen Informationen direkt im ärztlichen Gespräch aufgegriffen und zur Diagnostik und Planung der weiteren Behandlung verwendet werden.
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